Gemeinsam gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für Demokratie

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Haupt- und Ehrenamtliche aus der Region trafen sich zum Fachtag im Reinbeker Schloss

Reinbek, 29. Mai 2024 – Am Dienstag der vergangenen Woche trafen Vertreter*innen von Kommunen, Verwaltungen, Schulen, Kitas, Vereine und Verbände aus der Region zum Fachtag gegen Rassismus und Rechtsextremismus im Reinbeker Schloss. Organisiert wurde die Tagung von der Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Stadt Reinbek. Dabei war auch der Umgang mit der demokratiefeindlichen AfD ein Thema, welche sich in der Vergangenheit für eigene Veranstaltungen ins Schloss eingeklagt hatte, trotz Versuche seitens der lokalen Politik und Verwaltung, dies zu verhindern. So unterstrich Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer, dass die Normalisierung der AfD unerwünscht sei. Um die Demokratie zu schützen, sollten sich die Menschen nicht in politische Grabenkämpfe begeben, sondern miteinander arbeiten und aufeinander und die Gesellschaft aufpassen. Auch Grünen-Politiker Dr. Konstantin von Notz wies darauf hin, dass man in einer funktionierenden Demokratie unterschiedliche Menschen und Meinungen aushalten und respektieren muss, auch wenn sie der eigenen Ansicht konträr sind – solange man als gemeinsamen Rahmen den Glauben an die Verfassung und ein demokratisches Deutschland teilt. Außerdem argumentierte von Notz, dass man sich nicht allein auf ein eventuelles AfD-Verbot verlassen solle, sondern appellierte an die Wählerinnen und Wähler, ihre Stimmen für eine freiheitlich-liberale Regierungsform zu nutzen und dem Vormarsch von Rechtsextremismus die Stirn zu bieten, auch bei der anstehenden Europawahl. Bildung war ebenfalls ein wichtiges Thema auf dieser Fachtagung. So sprachen von Notz und Prof. Dr. Vassilis Tsianos von der Fachhochschule Kiel über ein zunehmend mangelndes Geschichts- und Demokratieverständnis bei jungen Menschen. Dabei käme erschwerend hinzu, dass Bildung nach wie vor Ländersache ist. Auch die Auswirkungen von sozialen Medien auf die Debattenkultur sahen die Sprecher:innen kritisch. Trotz all diesen besorgniserregenden Entwicklungen stimmte die rege Beteiligung an dem Fachtag und die geführten Diskussionen zuversichtlich. Regionalleiterin der AWO Interkulturell Hatice Erdem erklärte: „Mit dieser Fachtagung wollen wir ein klares Zeichen für Toleranz und Demokratie setzen. Wir von der AWO lassen nicht zu, dass Menschen in unserem Land ausgegrenzt und diskriminiert werden.“

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